Am 23. Oktober hat VEEAM angekündigt, dass mit VEEAM Backup & Replication 9.5 Update 4 eine nahtlose Integration in die SnapShot Funktionen von NetApps HCI und Solidfire Systemen implementiert wird.
Durch diese Implementierung seid ihr dann in der Lage nahezu performanceneutrale Backups eurer virtuellen Maschinen zu erstellen. Wie schon bei der Implementierung in ONTAP Systeme löst VEEAM einen Snapshot auf der VM und auf dem Storage Array aus. Dadurch werden eure VMs konsistent gesichert.
Single Item Restore:
Durch diese konsistente Sicherung könnt ihr aus den erzeugten Storage Snapshots ein Single Item Restore für folgende Anwendungen direkt aus VEEAM durchführen:
- Einzelne Windows oder Linux Dateien aus Gast VMs
- Exchange Items (Mails, Kalender, Kontakte, Aufgaben,etc.)
- Microsoft SQL Datenbanken
- Oracle Datenbanken
- Microsoft Active Diretory Items
- Microsoft Sharepoint Items
Instant VM Recovery:
Wer schon etwas länger mit VEEAM arbeitet, kennt sicherlich auch die Funktion des Instant VM Recovery. Mit VEEAM 9.5U4 wird es auch möglich sein einzelne VMs direkt aus NetApp HCI Storage Snapshots wiederherzustellen. Dieser Prozess ist unglaublich schnell und belastet eurer HCI System nicht. Beim Instant VM Recovery wird einfach ein Storage Snapshot an eurer Hypervisor präsentiert und die VM daraus wiederhergestellt. Aus meiner Erfahrung dauert dieser Vorgang zwischen 3 und 5 Minuten. Also ein verdammt gutes „RTO“ (Recovery Time Objective[Wie schnell müssen die Daten wieder verfügbar sein?])!
Reduzierung der „RPO“:
Ein weiterer Vorteil der Storage SnapShot Integration in NetApps HCI ist die Reduzierung eurer „RPO“ (Recovery Point Objectives [Wieviel Datenverlust kann ich verkraften?]).
So kann ich beispielsweise tagsüber stündliche Storage Snapshots durch VEEAM erstellen lassen und abends konsistente Snapshot Backups.
Ergo: Ich muss keinen 24 stündigen Datenverlust mehr in kauf nehmen. Denn ich führe nicht mehr nur einmal abends ein Backup durch, sonder jede Stunde. Damit reduziere ich mein RPO von 24 auf 1!
Viele Grüße
Der Schmitz
DISCLAIMER: Dieser Beitrag stellt meine persönlichen Beobachtungen dar und ist nicht offiziell durch NetApp, VEEAM oder andere autorisiert. Fehlinterpretationen oder Missverständnisse vorbehalten.
Zum Instant VM Recovery eine Anmerkung: Das geht sogar noch besser. Und zwar wie folgt:
Den betreffenden Storage Snapshot an den ESX Host mounten wie gehabt. Dann aber mit der vmx-Datei der VM diese im vCenter registrieren und sofort anschalten. Ab hier läuft die VM schon. Also nach etwa 30 Sekunden. Danach kann man in aller Ruhe ein Storage vMotion im Hintergrund starten und die VM zurück in den ursprünglichen Datastore schieben. Danach den Storage Snapshot wieder umounten und gut ist.
Ähm, ich muss mich da leider korrigieren. Veeam ist doch schlauer als es die GUI vom SMVI war, und macht genau das: Der Snapshot wird beim Instant VM Recovery an den ESX (oder auch Hyper-V) Host gemounted, die VM gleich gestartet und danach ein Storage vMotion (bzw eine Live Migration) durchgeführt.
So zumindest geht Veeam mit Snapshots, die von einer FAS (oder AFF) stammen um. Ich nehme an, mit Snapshots auf der HCI / SolidFire läuft es genauso. Werd ich demnächst mal testen