Hallo Zusammen,
heute möchte ich euch die Einrichtung eines Fabric Pools in NetApp´s ONTAP 9.4 zeigen. Bevor wir beginnen ein paar einleitende Worte zu Fabric Pools.
Fabric Pools sind Aggregate (logische Diskgruppen) die quasi Cloud hybrid sind. Ein Fabric Pool besteht immer aus einem lokalen SSD Aggregat in eurem Rechenzentrum bzw. auf eurer FAS/AFF und einem Cloud Teil. Dieser Cloud Bereich kann entweder ein NetApp Storage Grid oder ein Amazon S3 Bucket oder ein Microsoft Azure Blob Speicher sein.
Die Einsatzzwecke eines Fabric Pools sind sehr umfänglich. Möchte ich beispielsweise meine „wertvollen“ SSDs nicht mit alten/kalten Blöcken belegen, so verschiebt der Fabric Pool diese Blöcke automatisch in die Cloud. Damit ist wieder mehr Platz für heiße Daten in eurem SSD Bereich. Vorteil ist, dass ich keine Hardware für die kalten Daten vorhalten muss und ich meist nicht weiß wie groß überhaupt der Kalte Datenbereich ist. Stichwort klassisches Tiering, irgendwo ist es dann doch immer ein wenig zu eng. Durch das Tiering in die Cloud habt ihr das Platzproblem schonmal abgehakt.
Ein weiterer Einsatzzweck kann sein, dass ich die Snapshots die ich auf meinem NetApp System erzeuge nicht unbedingt im Live System haben möchte. So kann ich dann einstellen, dass der Fabric Pool nur Snapshot Daten in die Cloud verschiebt und die Echtdaten nicht anfasst.
Wenn man bedenkt, dass die meisten von euch ein Aktives Working Set von ca. 20% haben, kann man sich die Einsparungen an Hardware mit einer Hand ausrechnen.
Aber legen wir mal los.
Zuerst melden wir uns am OnCommand System Manager unser NetApp an.
Navigieren dann unter Storage/ Aggregates&Disks auf den Bereich External Capacity Tiers. Dort finden wir dann die drei erwähnten Anbieter StorageGrid, Amazon und Microsoft. In meinem Beispiel wähle ich den Amazon S3 Bucket als Externes Tier.
Ich vergebe einen Namen für das externe Tier, trage den S3 Server ein, fülle den Accesskey und den SecretKey aus und gebe an, wie mein S3 Container bei Amazon heißt. In dem Fall „mybucket„.
Danach wähle ich noch aus, welche Netzwerkadapter mein NetApp Cluster für die Kommunikation nutzen soll und klicke auf Save.
Und booom… Unser erster Object Store in meiner NetApp ist angelegt.
Nun findet sich hier ein kleiner Button „Attach Aggregates“. Den klicken wir einfach an…
Nun wähle ich mein AGGR1 aus und klicke auf Save
Das wars. So schnell habt ihr einen Fabric Pool erstellt und mit eurem SSD Aggregat verknüpft. Eure NetApp hat jetzt quasi dauerhaft ein Bein in der Cloud stehen.
Um es etwas mehr anschaulich zu machen, erstelle ich mir ein neues Volume…
… und lege fest, dass dieses Volume auf meinem AGGR1 liegen soll. Ihr seht an dieser Stelle schon, dass es sich um ein Fabric Pool Aggregat handelt. Mein Volume nenne ich FabricPoolVolume und lege dort einen CIFS Share namens FabricPool drauf.
Nun kopiere ich mal ein paar Daten in das Volume und wir schauen später was damit passiert. Der Zugriff bzw. das Schreiben in das Volume erfolgt dabei immer auf die lokalen SSDs. Ausgelagert wird später.
Nun möchtet ihr vielleicht nicht, dass alles was in dem Aggregat ist immer irgendwie in die Cloud getiered wird. Deshalb kann ich das Tiering pro Volume einstellen. Entweder auf auto, snapshot-only oder auf none. Der Auswahlpunkt none ist dabei sehr interessant. Denn wenn ich vorher ein Tiering in die Cloud aktiviert hatte und nun alle Daten wieder „nach Hause“ holen möchte, so stelle ich die Tiering Policy auf none um und die Daten kommen zurück in meinen lokalen Storage. Stelle ich auf None werden keine Daten mehr in die Cloud gepusht und die Daten die in der Cloud sind, werden beim ersten Lesen wieder zurück in den Flash Bereich geholt.
In den Eigenschaften des Aggregats seht ihr dann auch wie viel Daten in die Cloud gewandert sind und damit auch, wie groß eurer kalter Datenbereich ist. In meinem Beispiel sieht man auf der NetApp leider nicht viel, weil meine „kalten“ Daten so gering sind, dass es der NetApp nicht darstellungswürdig erscheint…
Schaue ich aber direkt auf das S3 Bucket (Das Cloud Ziel) so sehe ich, dass die NetApp schon 44 MB ausgelagert hat.
Ich hoffe ich konnte euch einen kleinen Eindruck über den Fabric Pool von NetApp vermitteln und freue mich auf eure Kommentare.
Gruß
Der Schmitz
DISCLAIMER: Dieser Beitrag stellt meine persönlichen Beobachtungen dar und ist nicht offiziell durch NetApp oder andere autorisiert. Fehlinterpretationen oder Missverständnisse vorbehalten.