Aus der Praxis: NetApp SVM-DR, CommVault, AltaVault und Cloud

Von | 15. Februar 2018

Hallo zusammen,

heute möchte ich euch von einem Projekt berichten, welches einen großen Teil des NetApp Portfolios abbildet. Angefangen bei lokalen SnapShots, über SVM-DR, weiter zu CommVault IntelliSnap for NetApp, bis hin zu NetApp AltaVault und Backup in die Cloud.

Zuerst hatte der Kunde eine FAS 2552 und darauf 7 ESX Hosts per NFS verbunden und ca. 70 virtuelle Maschinen darauf (+Citrix VDI).

Ich hatte dann in einem zweiten Rechenzentrum eine FAS 2554 aufgebaut, um die Datastores und darin befindlichen VMs per SnapMirror und der NetApp Virtual Storage Console (VSC) zu sichern.

So Weit so gut. Ich hatte damit ein SnapMirror Backup in einem anderen Rechenzentrum, welches 500 Meter entfernt steht.

Den Kunden quälten 2 Jahre später dann andere Fragen:

  1. Was ist wenn beide Rechenzentren verloren gehen? (Beispielsweise durch Hochwasser oder Erdbeben)
  2. Wie schnell kann ich wieder arbeiten, wenn mein HAupt Rechenzentrum verloren geht?
  3. Warum brauche ich immer ein NetApp Storage um einen Restore machen zu können?

Diese Fragen konnten ich dann wie folgt beantworten:

  1. Wenn beide Rechenzentren Verloren gehen sollten, wäre ein Backup in die Cloud sinnvoll
  2. Wenn dein Haupt Rechenzentrum verloren geht, können wir im zweiten Rechenzentrum die wichtigsten VMs wieder starten
  3. Du brauchst keine NetApp Storage um deine Daten und VMs wieder zu bekommen, wenn wir CommVault einsetzen.

Daraus ergab sich folgendes Konzept:

Im zweiten Rechenzentrum habe ich einen physikalischen CommVault Backup Server installiert und diesem aus der bestehenden FAS 2554 ein dickes Stück Speicher präsentiert. CommVault nutzt diesen als Backup to Disk Speicher. CommVault führt ein SnapShot based Backup sämtlicher VMs durch und sichert diese auf den Speicher der FAS 2554. Dadurch kann ich relativ schnell einen Restore auf die Live Umgebung fahren.

Da der Kunde auch die CIFS Dienste aus der NetApp FAS 2552 nutzt, habe ich mich für einen SVM-DR Spiegel entschieden. Zu viele Abkürzungen?

SVM = Storage Virtual Machine

DR = Desaster Recovery.

Also einfacher erklärt:

Die virtuelle Storage Instanz, welche über der NetApp Hardware schwebt, wird komplett auf eine andere Hardware gespiegelt. Das beinhaltet neben allen Daten, auch solche fast unwichtigen Dinge wie: „Ich heiße Storage1 und habe IP Adresse 192.168.66.66 und akzeptiere iSCSC von iqn.derschmitzbla.34456.go und ausserdem dürfen folgenden WWNs einen FC-Login bei mir machen und ich zeig euch mein Storage)

Mit dem SVM-DR von NetApp komme ich also auf der Backup Maschine (FAS 2554) ziemlich schnell wieder Online, was meine CIFS Daten betrifft.

Damit ich aber auch meine VMs sehr schnell wieder online bekomme, benötige ich noch einen weitere Schritt. Daher habe ich im zweiten Rechenzentrum noch einen kleinen Emergency ESX Host gestellt.

Auf diesen Emergency ESX kann ich dann die wichtigsten virtuellen Maschinen mit CommVault wieder zum laufen bringen. Stichwort: „Restore to alternative Location and Start“ Natürlich laufen die VMs da nicht so schnell wie auf einer Produktiv Umgebung, aber man kann wieder arbeiten.

Puh. Jetzt sind unsere Daten sicher und wir können als Unternehmen schnell weiter arbeiten!?

Ja erstmal Schon. Wir haben zwei Rechenzentren, können dort relativ schnell wieder weiter arbeiten aber haben noch keinen Schutz vor Totalverlust.

Klassischer Weise macht man noch ein Backup auf ein Bandlaufwerk. Die Bänder bringe ich dann zur Bank und da sind alle meine Daten sicher!

Dazu sei folgendes gesagt:

  • 93% der Unternehmen, die infolge eines Totalausfalls mindestens 10 Tage ohne Rechenzentrum auskommen mussten, meldeten innerhalb eines Jahres Konkurs an. (Quelle: National Archives and Records Administration Washington)
  • 70% der Unternehmen, bei denen es zu katastrophalen Datenverlusten kam, mussten innerhalb von 18 Monaten aufgeben. (Quelle: Britisches Wirtschaftsministerium)

Wie lange braucht ihr um Eure Daten komplett von den Bändern zurück zu spielen?

Daher mein Ansatz bei dem Kunden:

Backup to Cloud mit AltaVault

 

In diesem Szenario habe ich auf dem Emergency ESX eine NetApp AltaVault Appliance installiert. CommVault speichert in einem zweiten Backup Job alle Daten in die AltaVault und diese speichert das komplette Backup verschlüsselt in die Cloud.

Welchen Cloud Anbieter ihr wählt ist eure Geschmackssache.

Vielen Dank fürs Lesen.

DISCLAIMER: Dieser Beitrag stellt meine persönlichen Beobachtungen dar und ist nicht offiziell durch NetApp, CommVault oder andere autorisiert. Fehlinterpretationen oder Missverständnisse vorbehalten.

 

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