NetApp ONTAP 9.2 die Neuerungen

Von | 30. Juni 2017

Am 29.06.2017 hat NetApp sein Storage Betriebssystem ONTAP in der Version 9.2 als GA (General Availibility) veröffentlicht. Der Release Canidate (RC) war schon seit längerer Zeit verfügbar, aber viele von Euch scheuen sich bei der Bezeichnung „Release Canidate“ diesen auch einzusetzen. Zur Erinnerung NetApp gibt auch auf seine RC Versionen vollen Produktionssupport.

Nun aber zu den Neuerungen in ONTAP 9.2:

  1. Der Name: Wir sprachen bisher immer von Clustered  DataONTAP oder 7 Mode. Heute spricht man bei NetApp nur noch von ONTAP. Meiner Meinung nach, um nun auch durch die Namenskonvention die letzten Zöpfe zum alten 7 Mode abzuschneiden.
  2. Aggregat Inline Deduplikation: Wer von Euch schon mit NetApp zu tun gehabt hat wird die Deduplikations Technologie bereits kennen. Zuerst nur als nachgelagerter Prozess, dann mit der großflächigen Ausbreitung von SSDs auch als Inline Deduplikation und natürlich auch für nicht SSDs Aggregate. Die Deduplizierung passierte dabei immer auf Volume Ebene. Das heißt, habe ich viele VMs gleichen Typs in einem Volume, kann ich entsprechend hohe Deduplizierungsraten erreichen. Hatte ich viele kleine Volumes und habe meine VMs darauf verteilt, so war die Deduplizierungsrate nicht gerade toll. Nach meinem Verständnis bringt die Aggregat Inline Deduplikation da nun Abhilfe, indem sowohl auf Volume Ebene, als auch auf Aggregatsebene dedupliziert. Meiner Meinung nach wird man dadurch die Ausbeute durch Effizienz-Mechanismen noch weiter nach oben schrauben können. Auf Marketing Aussagen verlasse ich mich da aber erstmal nicht, bis ich es selbst gesehen habe 😉
  3. Fabric Pools: Ich fasse schon mal vorab zusammen: „Geiler Scheiß“ :). Fabric Pools bedeutet einfach ausgedrückt ein Storage Tiering in die Cloud.
    Dabei werden Eure „heißen“ Daten auf einem SSD Tier OnPremise bereitgestellt und eure kalten Daten, also die die kaum bis wenig benutzt werden liegen automatisch in der Cloud. Im ersten Stadium des FabricPool  wird als Cloud Ziel Amazons S3 unde NetApps StorageGRID unterstützt. NetApp hat aber auch Ambitionen geäußert, den FabricPool auch für Microsoft Azure verfügbar zu machen. Aus meiner Sicht liegt der Vorteil von FabricPool ganz klar darin, dass ich in meinem Rechenzentrum nicht mehr selbst viel Hardware bereitstellen muss. Dabei ist es auch meistens schwierig abzuschätzen, wieviele heiße und kalte Daten ich denn überhaupt habe, um überhaupt in ein valides Sizing zu kommen. Ist der Bereich für meine kalten Daten zu klein berechnet, so komme ich oft in die Situation neue Diskshelfs mit langsamen Platten anschaffen zu müssen oder ich lege kalte Daten auf „teure“ SSD Bereiche. FabricPool kann daher schon eine sehr spannende Lösung sein. Allerdings vorerst nur für All Flash FAS Systeme.
    Mich würde außerdem brennend interessieren, was NetApp macht, wenn die Verbindung zum Internet verloren geht. Geht dann das gesamte Aggregat offline? Das wäre schlecht. Momentan vermute ich, dass man mit einer Reihe ausgefeilter Caching Mechanismen und erhöhten Wartezeiten einen zeitweiligen Internetausfall abpuffern kann.
  4. QoS Minimum: Bisher hattet ihr in euren Ontap Systemen eine Quality of Service Richtlinie mit der ihr die maximale Anzahl von IOPS oder MB/s setzen konnten. Dadurch konntet ihr beispielsweise verhindern, dass ein Workload sämtliche Ressourcen von eurer Storage „wegfrisst“ und für die anderen Workloads keine „Luft“ mehr war und diese dadurch negativ in der Performance beeinträchtigt wurden. Mit ONTAP 9.2 kann ich nun auch einen Minimal Wert für IOPS oder MB/s setzten. Beispielsweise kann ich dem Volume auf dem mein ERP System läuft dadurch seine Performance garantieren. Es versteht sich hoffentlich von selbst, dass ich nicht mehr IOPS garantieren kann als das Gesamtsystem überhaupt leisten kann. Also 50.000 IOPS
    garantieren bei einer FAS, die nur 10.000 IOPS gesamt leisten kann ist nicht drin.
  5. ADPv2 gibt es jetzt auch für FAS Systeme: In diesem Beitrag habe ich bereits die Funktionsweise von ADP erklärt. Neu ist nun, dass ADPv2 jetzt auch für die FAS 9000, FAS 8200 und die FAS der 80xx Serie unterstützt wird. Dabei ist es nicht mehr nötig SSDs im Einsatz zu haben, sondern das ADPv2 wir auf SAS und NL-SAS Platten funktionieren. Also mehr Netto Kapazität 🙂

Ich hoffe ich konnte euch einen kleinen Einblick in die Neuerungen von ONTAP 9.2 mit diesen TOP Five geben. Die komplette Liste aller Neuerungen findet ihr hier.

Disclaimer: Dieser Beitrag beruht auf Erkenntnissen, die ich durch Recherchen auf NetApps Internetseiten erlangt habe. Fehlinterpretationen oder Missverständnisse vorbehalten.

 

 

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