Hallo zusammen,
immer mehr Unternehmen denken darüber nach, Ihre Backup Strategie auf die Cloud auszurichten. Immer wieder fällt dabei auch der Begriff „NetApp AltaVault“.
Ich möchte hier einen kurzen Überblick geben was NetApp AltaVault eigentlich ist bzw. nicht ist.
Was AltaVault NICHT ist:
- Ein Ersatz für eine Backup Software
- Ein Ersatz für eine Backup Strategie
- Ein Ersatz für ein lokales Backup
Was AltaVault ist:
- Je nach Sicherungsvolumen:
- Eine virtuelle Appliance (Fertige Templates für: VMWare, Hyper-V, KVM)
- Eine physikalische Maschine mit NL-SAS Disks
- Ein Sicherungsziel für Backupsoftware
- Ein S3 Communicator
- Ein Datenkomprimierer
- Ein Datendeduplizierer
- „Ein lokaler Backup-Zwischenspeicher“
- Ein Backup Ziel in der Cloud
Wo kann die AltaVault physisch stehen?:
- Bei euch im Haupt Rechenzentrum
- Im Backup Rechenzentrum
- in der Cloud
Aber fangen wir beim Metall an. Wer eine NetApp AltaVault erwirbt, bekommt entweder eine virtuelle Appliance bei der man sich selbst um die Platten die darunter liegen kümmern muss oder man erhält ein Stück „BareMetal“. Oder vielleicht auch einen AltaVault Service in der Cloud
Bei der „BareMetal“ Variante handelt es sich entweder um eine AVA 400 oder um eine AVA 800. Beide Modelle sind baugleich mit einer NetApp FAS der 8000er Serie. Die AVA 800 hat gegenüber der AVA 400 Mehr RAM und CPU.
An dieser Stelle bitte nicht erschrecken. JA es ist nur EIN Controller verbaut. Wir reden hier von einem Backup-S3-Target. Wir haben hier nicht den Anspruch der Verfügbarkeit wie bei einem normalen Storage System. Von mir aus kann die Kiste komplett abbrennen zusammen mit der Live Infrastruktur. Aber dazu mehr in einem anderen Post.
Wir sehen hier einen FAS 8040 Controller mit einem ganzen Rudel an Frontend Ports. Diese sind sehr sinnvoll, wenn ich mehrere Backup Streams gleichzeitig auf der AltaVault laufen lassen möchte.
Was tut die AltaVault?
An dieser Stelle kommt dann meistens die Frage auf, warum ich für ein Backup-Device einen so „fetten“ Controller hinstellen muss. Die Antwort liegt in der Deduplizierung und Komprimierung. Alle Daten, welche auf die AltaVault fließen werden dedupliziert, dedupliziert, dedupliziert, komprimiert, komprimiert und nochmal komprimiert (Die Mehrmalsnennung ist kein Copy Paste Fehler). Dedup und Compression braucht einfach Dampf. Daher die verhältnismässig großen Controller.
Die AltaVault stellt euch einfach einen File-basierten Share zur Verfügung auf den Ihr schreiben könnt. Dies ist entweder ein SMB oder NFS Share, welcher an euren Backup Server präsentiert wird. Damit ist es auch fast egal, wo die AltaVault steht. Ihr benötigt keinen direkten Kontakt zu Eurem Live Storage oder zu der Live Umgebung. Dazu aber auch später noch mehr.
Was brauch ich denn nun AVAv, AVA 400, AVA 800?
Kommt drauf an!
Immer dieser „kommt drauf an“ Bullshit! Und worauf kommt es an?
- Auf die Menge der zu sichernden Daten
- Auf die lokale vorhalte Zeit (local Retention)
- Auf die Menge der gleichzeitigen Backup Streams
- Auf die Retention in der Cloud
- Auf die Anzahl der Sicherungen
- Auf die Wachstumsrate
- Auf die Änderungsrate der Daten
Aber um genauer zu werden… Beim Sizing der Lösung wird man bestimmte Dinge abfragen. Dies sieht in etwa so aus:
Auch wenn ihr diese Tabelle vielleicht niemals zu Gesicht bekommt, wird euer Engineer/Consultant in etwa solche Parameter abfragen. Daraus berechnet er dann, wieviel Platten und welche AVA Variante benötigt wird um eure Cloud-Backup Anforderungen zu erfüllen.
Nachdem dann alle Punkte bezüglich Retention-Times, Änderungsrate, RPO/RTO, etc. geklärt sind kommt euer neues Schmuckstück zu Euch, wird an den Strom angeschlossen und dann…?
…Gehts weiter mit der Einrichtung….
Aber wir wissen immer noch nicht wieso AltaVault was für uns ist!
Hi, ich wäre sehr an einem Post zum Thema DR und DR Tests interessiert. Kommt hier die AltaVault in Frage oder ist man besser dran die wichtigsten Systeme zum Beispiel an Ontap Cloud zu schicken um die Daten ohne großen Verzug live zu bekommen? Auch interessant wäre wie man die Daten mit Compute und dem Netzwerk verheiratet damit das ganze nicht isoliert läuft sondern wirklich genutzt werden kann.
Danke!
HI Thomas, danke für deinen Kommentar. Daten auf der AltaVault live zu nehmen geht zwar prinzipiell, wenn du deine Umgebung bspw. per NFS angebunden hast, ist aber für einen Notfallbetrieb nur bedingt geeignet. Gerne bereite ich einen Blogpost vor wie man in der „Cloud“ schnell wieder Produktiv online kommt. Schon mal über einen MetroCluster nachgedacht, um eine Georedundanz aufzubauen?