Wie im letzten Beitrag versprochen, hier die Anleitung wie ihr an ein lokales ONTAP System ein externes S3 StorageGRID (oder auch anderes S3) zur Auslagerung von kalten Daten anbinden könnt.
Die Funktion dahinter nennt NetApp, FabricPool. Dabei wird das lokale RAID, in NetApp Sprech Aggregat, um einen „Cloudteil“ erweitert. Den vorherigen Satz bitte nochmal lesen. Ja das RAID wird um einen Cloud Anteil erweitert!
Wie wir alten Storage Hasen nun alle wissen…RAID (Redundant Array of Independet Disks) Alles kann rein nichts kann mehr raus, ausser eine Platte fällt aus und es muss ein Rebuild gemacht werden.
Erweitert ihr also euer lokales RAID (Aggregat) um ein Cloud Tier, so wird dieser „Cloud Teil“ zu eurem RAID hinzugefügt. „Mal Eben“ Den Cloud Teil weg nehmen ist dann nicht mehr. Daher bitte gut darüber nachdenken, bevor ihr ein RAID um einen Cloud-Anteil erweitert.
Ihr habt euch bereits gedanken darüber gemacht, dass es vielleicht klug wäre kalte Daten in ein Cloud Tier auszulagern oder habt euch beraten lassen? Ihr seid euch über alle Konsequenzen bewusst?
Na dann lasst uns loslegen…
In eurem System Manager auf eurem NetApp System. Klickt auf Storage (1) -> Tiers (2) -> Add Cloud Tier (3)
Und hier geht die Krux los. Was nehm ich jetzt? NetApp hat natürlich Interesse daran, dass ihr als Kunde eure Daten auf NetApp Systemen belasst. Daher ist die Einrichtung eines FabricPools, also das Hinzufügen eines Cloud Tiers zu NetApp Storage für euch kostenlos. Wenn ihr also ein weiteres ONTAP System besitzt, welches mit günstigeren HDDs oder QLC SSDs ausgestattet ist, so könnt ihr kostenfrei dahin eure kalten Daten mit der FabricPool Technologie auslagern. Denn ONTAP „spricht“ seit einiger Zeit auch das S3 Protokoll.
Oder ihr habt ein NetApp StorageGRID (S3 Objektspeicher von Netapp) im Keller, dann könnt ihr auch dahin auslagern. Wie aber schon im letzten Beitrag beschrieben, kann das StorageGRID S3 auch bei einem externen Provider liegen. Ihr könnt dann eure kalten Daten auch dahin auslagern, ohne den Speicher selbst betreiben zu müssen.
Wollt ihr allerdings eure Daten von eurem on-premises NetApp Storage zu AWS, GCP, Azure, IBM oder Alibaba Cloud auslagern so benötigt ihr Volumenbasierte Lizenzen von NetApp um das zu tun. $$$
Nun legen wir aber los. Klicke auf Cloud Tier, dann auf StorageGRID…
…dann geben wir die Zugangsdaten zum StorageGRID ein.
Den Namen könnt ihr frei wählen. Der Servername FQDN wird euch von eurem Provider genannt, die Access Keys und Secret Keys generiert ihr euch selbst. Den Bucket Namen wählt ihr selbst.
Weiter unten im Menü werdet ihr dann gefragt, welches Aggregat ihr direkt an dieses Cloud Tier anhängen möchtet. Wir wählen hier erstmal nichts aus.
Danach seht ihr in eurem System Manager, dass neben euren lokalen Aggregaten noch ein Cloud Aggregat aufgeführt wird.
Bisher ist noch nichts wichtiges oder schlimmes passiert. Wir haben bisher nur ein Cloud Aggregat oder Cloud Tier hinzugefügt. Ihr seht das hier, als „mycloudtier“ was wir zuletzt hinzugefügt haben.
Jetzt wird geheiratet
Jetzt wird es ernst…! Erst klicke ich auf die drei Punkte (1), dann auf Attach cloud Tiers (2)
Ich sage „Save“. Damit wird mein lokales Aggregat mit meinem „mycloudtier“ verheiratet.
Und dann bekomme ich nochmal einen Warnhinweis wie oben schon beschrieben. Einmal im RAID immer im RAID.
Natürlich klicke ich auf OK.
Und schon kann ich hergehen, und für jedes Volume neue Cloudtier Settings setzen…
In dem Fall möchte ich, dass nur alle Daten ausgelagert werden, die älter als 14 Tage sind.
Coole Sache, Fire and Forget.
Damit wandern alle kalten Blöcke, die länger als 14 Tage nicht benutzt wurden aus meinem Primären Speicher System in mein Cloud Tier für kalte Daten.
Ich hoffe dieser Blog hat euch auf neue Ideen gebracht.
Beste Grüße
André Unterberg aka DerSchmitz