Kosten sparen durch All Flash Systeme? Yes!

Von | 26. März 2017

Na verbrennt ihr auch noch Geld durch klassische Storage Systeme mit drehenden Platten ? Stehen bei euch im Serverraum noch Mannshohe Storage Systeme mit drehenden Festplatten?

Ich sage: „Weg mit den drehenden Platten und All Flash rein“

Immer wieder höre ich, dass All Flash bzw. SSD noch so teuer sei. Dann muss ich unweigerlich fragen: „Im Vergleich wozu?“

Die meisten Leute antworten dann, dass im Vergleich zu normalen HDDs die SSDs noch zu teuer seien. Das ist aus meiner Sicht nicht ganz richtig, bzw. nicht ganz zu ende gedacht. Aber schauen wir mal ein bisschen tiefer.

Fakt ist. SSD Platten kosten in der Anschaffung zur Zeit noch mehr als HDDs. Punkt! Was allerdings auch ein Fakt ist; die drehenden Scheiben in den HDDs kosten euch mehr bei den Betriebskosten.

Machen wir mal eine kleine Rechnung auf. Ich verwende hierzu die kW/h Angaben von NetApp, da mir das Sizing Tool sehr schnell die kW/h und BTU/h ausgibt. Ausserdem rechne ich hier mit 28 Euro Cent pro Kilowatt Stunde. Das ist momentan ein gängiger Preis, wir werden aber sicherlich im Jahr 2017 noch die 30 Euro Cent Marke knacken 😉

Ich vergleiche hier hier eine Netapp FAS 2650 und eine NetApp AFF A200 miteinander. Beide Systeme basieren auf den gleichen Controller-Hardware-Komponenten.

Wir sehen hier im direkten Vergleich bei einer Kapazität von ca. 13 TB schon Einsparungen von 1632,40 € über fünf Jahre. Das ist noch nicht arg viel. Schauen wir weiter auf die Britisch Thermal Units pro Stunde (BTU/h) die ich brauche um die Abwärme des Systems zu kühlen. 

Wir kommen der „echten“ Einsparung schon ein Bisschen näher. Jetzt haben wir durch den Einsatz von All Flash Technologie schon 3264,18 € gespart. WOW!

Na langweile ich euch schon mit den minimalen Ersparnissen? Ich hab vergessen zu erwähnen, dass die FAS 2650 mit 24x 900GB SAS Platten bestückt ist und die AFF A200 mit nur 12x 960 GB SSDs. Die gängigen All Flash Systeme, und ich rede hier nicht nur von NetApp, sind in der Lage eine Inline Deduplikation durchzuführen. Das heißt im Fall der AFF A200 das pro zu speichernden Terabyte nur ein halbes Terabyte auf den Disken gebraucht wird. (Ist sehr vereinfacht ausgedrückt, soll uns aber für diese Beispiel genügen)

Ich habe ja jetzt auch einen dicken „Fehler“ gemacht. Ich habe Storage Controller Systeme der selben Generation miteinander verglichen. Böse, böse böse.

Machen wir es also richtig.

Nehmen wir ein altes Storage-System mit 36 Fast Class 15k Disken und 12 NL-SAS Disken. Wir kommen damit auf eine nutzbare Kapazität von ca. 18 TB. Alle Controller, Shelfes und Disken zusammen gerechnet haben einen Stromverbrauch von 10.570 kWh pro Jahr und erzeugen pro Jahr 4112 BTU/h, was dann auch noch mal 10.556,75 kWh an Kühlaufwendungen ausmacht. Ausserdem brauche ich für dieses Storage System mindestens 12 Höheneinheiten in meinem Rack.

Nun stelle ich der alten Storage eine neue AFF A200 von NetApp entgegen. Bestücke das Ding mit 24x 960GB SSDs und berechne noch, dass der Kunde mit seinem Datenwachstum die neue Büchse die nächsten fünf Jahre betreiben soll. In meinem Fall wird der Kunde in fünf Jahren ca. 27 TB nutzbare Kapazität brauchen. Durch die 24x 960 GB SSDs bekomme ich eine rechnerisch nutzbare Kapazität in der AFF A200 von 17 TB.

17 TB Nutzbar für einen Kunden der 27 TB braucht? Das ist echt Käse. Oder doch nicht ? Wie weiter oben schon geschrieben, kommt eine AFF A200 mit weniger Platten auf die gleiche nutzbare Kapazität wie Systeme mit drehenden Platten.  Hier wird also prinzipiell mit einem Effizienz-Faktor von 2 zu 1 gerechnet. Ich komme also mit meiner 17 TB All Flash FAS auf 34 TB Nutzbare Kapazität.

Und hier wirds jetzt geschmeidig bei den Einsparungen:

10.379,60 € Einsparung nur bei den direkten Stromkosten? Geil! Nochmal 10.362,15 € für die Kühlkosten ? Noch geiler. So und nun habt ihr ca. 20.000 € durch den Einsatz von All Flash gespart und bekommt noch fast das Doppelte an nutzbarer Kapazität. Ich finde der Einsatz von All Flash bzw. SSDs lohnt sich schon alleine durch die Betriebskosten Ersparnis.

Puuuh… Sehr geile Ersparnis durch den Einsatz von SSDs.

„Aber in den ganzen Computerzeitschriften steht immer, dass SSDs nur begrenzte Schreib- und Lesevorgänge erlauben und nicht dafür gemacht sind als Festplatten-Ersatz zu funktionieren.“

Ja das ist prinzipiell nicht falsch. SSDs haben eine gewisse Halbwertszeit. Das sogenannte „Wear-Out“. Dies bedeutet, dass eine gewisse millionen/milliarden Anzahl an Schreibvorgängen auf so einer SSD stattfinden kann. Danach ist die SSD „tot“. (Ich drücke das jetzt einfach mal wieder plumb aus).

Die Storage Hersteller geben heutzutage fünf Jahre Garantie auf ihre SSDs. Wir reden hier nicht von MediaMarkt/Saturn/Euronics SSD Festplatten für euer Notebook, sondern von Enterprise Class SSDs für den Storage Bereich. Fällt eine SSD aus, so wird sie durch den Hersteller natürlich innerhalb der fünfjährigen Garantie ersetzt. Genau so wie der Hersteller auch eure drehenden Platten ersetzt, wenn sie an Altersschwäche „sterben“. Euer Vorteil bei SSDs ist der, dass der Rebuild des RAIDs wesentlich schneller geht als mit normalen HDDs. Wir reden hier nicht von mehreren Stunden oder Tagen.

Also scheut euch nicht. Kauft SSDs. Wir haben heute die 15 TB SSDs auf dem Markt. Wir werden die 30 TB SSD dieses Jahr noch auf dem Markt sehen und vielleicht auch schon die 60 TB SSD im Januar 2018.

Ihr habt dann nur noch ein Problem! Wie erzeuge ich so viel Daten um die ganzen SSDs im Jahr 2019 voll zu bekommen 😉

P.S.: Die Kostenersparnisse durch den Einsatz von SSDs erwarten Euch natürlich bei fast jedem Storage Hersteller.

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