Nach einiger Zeit möchte ich euch gerne mal wieder einen technischen Post antun. Wie einige vielleicht wissen, beschäftige ich mich beruflich mit Storage Systemen und möchte euch daher gerne die neue NetApp FAS 2650 vorstellen.
Ab Dezember 2016 stellt NetApp sein FAS Portfolio neu auf. Die NetApp FAS 2650 und ihr kleiner Bruder die FAS 2620 ersetzen dabei die drei bisherigen Modelle FAS 2520, FAS 2554 und FAS 2552.
Also aus drei mach zwei. Die bisher meist als Nearstore genutzte FAS 2554 wird quasi durch die FAS 2620 ersetzt, da diese eine 12 LFF Maschine ist und die großen 3,5 Zoll HDDs aufnehmen kann und somit ideal für „langsame“ Nearline SAS Disks geeignet ist.
Die FAS 2650 positioniert sich als klassische Midrange Storage für den Mittelstand. In zwei Höheneinheiten finden sowohl die Controller als auch 24x 2,5 Zoll Disks ihren Platz.
Technische Daten im Überblick:
- 12 CPU Kerne (3x mehr als in der FAS 2552)
- 65 GB RAM (~2x mehr als in der FAS 2552)
- 8 GB NVRAM (2x mehr als in der FAS 2552)
- Onboard NVMe M.2 Flash Cache™
- 2 mini-SAS3 Ports pro Controller (12 GB SAS für externe Shelfs)
- 2 dedizierte 10 GbE Cluster Interconnect Ports
- 4 UTA2 Ports pro Controller
- Maximale Anzahl HDDs: 144
- Maximale Anzahl SSDs: 96
Soviel an dieser Stelle zu den offiziellen TechSpecs von Netapp. Aber was lesen wir da? OnBoard NVMe M.2 Flash Cache™? Ja richtig liebe Leser. Die FAS 2560 kommt mit einem integrierten 1 TB Flash Cache. Sehr geil! Für viele Kunden bedeutet dies wohl, dass sie sich einen Flash Pool sparen können und dafür die gesamten 24 Disk Slots mit SAS Platten bestücken können und trotzdem noch ordentlich Wumms aus der Kiste kommt.
Ein schöner Schritt ist auch die Cluster Interconnect Ports nun als dedizierte Ports mit in den Controller zu bauen. Damit bleiben alle 4 UTA2 Ports für die Frontend Anbindung. Apropos UTA2 Ports und Frontend Anbindung. Wie im untenstehenden Schaubild zu sehen ist fehlen die 1 GbE Ports nun vollständig. Keine Sorge. Ihr braucht jetzt nicht zwingend eine komplette 10 GbE Infrastruktur, denn die UTA2 Ports unterstützen auch 1 GbE SFP Module. Ebenso werden natürlich 10 GbE SFP+ und 16 GB FC Module supported. Das 16 GB FC Module stellt sich dabei automatisch auf die FC Geschwindigkeit eures SANs ein. Bedeutet: 4GB, 8GB und 16GB FC sind supported.
Bei der Betrachtung der obigen Zeichnung fällt allerdings noch so einiges auf. Beispielsweise ist der allseits gehasste beliebte ACP Port (Alternate Control Path) für das Out of Band Mangement der Diskshelfs verschwunden. Denn *jubel* mit ONTAP 9 erfolgt das Diskshelf Management In-Band und ACP gehört damit der Vergangenheit an. Auch der schon seit Jahren vorhande USB Port (Achtung *Trommelwirbel* ) Funktioniert jetzt! Der früher als teuerstes iPhone Ladegerät der Welt verschriene USB Port hat jetzt tatsächlich einen Nutzen. Über den USB Port kann ONTAP gebootet werden, wenn das Onboard Boot Medium fehlerhaft ist. Des Weiteren kann über den USB Port nun endlich auch ONTAP Installiert bzw. ein Update gemacht werden und Firmware aktualisiert werden.
Die Funktionalität des USB Ports muss allerdings für den jeweiligen Use Case aktiviert werden und erfordert einen FAT32 formatierten USB Stick.
So das war es erstmal für den Anfang. In einigen Tagen kommt noch ein Deep Dive mit Plattentypen, Performance, etc.
Freue mich auf Eure Kommentare
Hallo.
Nette Zusammenfassung. Allein ist mir aufgefallen, dass vermutlich die Aussage über die dedizierten 10 GbE Clusterinterconnects nicht gaz korrekt ist. Wenn man die Maschine z.B. als Single Node installiert, dann sollten diese Interfaces auch als „normale“ Netzwerkports zu verwene´den sein. In früheren FAS Modellen gab es diese dedizierten Interfaces, die hiessen dann c0a und c0b und waren auch nur als CLUSTER interconnect zu benutzen. Hier heissen sie nun e0a und e0b, und sind wohl auch so zu verstehen.