Was ist NetApps ADPv2 und wie funktioniert es?

Von | 22. Februar 2017

Wie im AFF A200 Beitrag angekündigt, möchte ich euch an dieser Stelle das Advanced Disk Partitioning v2 (ADPv2) von NetApp näher bringen.

Allgemein bekannt dürfte sein, dass NetApp FAS/AFF Systeme zu 99% mit RAID-DP (eine Art RAID 6) laufen. RAID-DP steht für RAID Double Parity. Ich habe also zwei Paritätsfestplatten pro RAID-Gruppe und im Idealfall natürlich auch noch eine Spare Platte.

Sicherlich auch bekannt ist, dass den jeweiligen Controllern in einer FAS/AFF Festplatten „gehören“. Diese sind per Softwarebased Ownership den Controllern zugewiesen.

Bin ich nun ein Mittelstandskunde für den eine kleine FAS 2650 oder AFF A200 locker die nächsten drei bis fünf Jahre reicht, so würde ich mich schon wundern, wenn von 24 Festplatten im Enclosure nur noch neun Platten pro Controller nutzbar sind. Laut NetApp Best Practises von damals wird allerdings ein dediziertes Root-Aggregat gefordert. Also eine extra Raid-Gruppe auf der nur die Root (Betriebsystemdaten) der Netapp liegen. Und nochmal sechs Platten Verschnitt. Macht also kein Mensch. Daher haben die meisten Kunden für sich den Weg gefunden, einfach die Root Daten der NetApp mit in ihre Daten Raid-Gruppen/Aggregate zu legen.

Das sah dann damals noch so aus:

Also sechs Platten Verschnitt und keine extra Raid-Gruppe bzw. Aggregat für das NetApp Root-Volume.

Nun hat man sich bei NetApp überlegt: „Mhh ist ja doof, wenn die Kunden unsere Best Practise nicht beachten und deshalb das System einem unnötigen Risiko aussetzen. Da müssen wir was machen“

Gesagt getan. Und so kam es zu ADP v1:

Man hat nun von den einzelnen Festplatten kleine Stücke „abgeschnitten“, um darauf die Root-Aggregate zu legen und den gleichen RAID-DP Schutz zu haben, als würde ich 3  dedizierte Disken dafür verwenden. Bei einer FAS 2552 mit nur internen Platten komme ich mit ADPv1 schon auf eine nutzbare Kapazität von 74% in einer Active/Active Konfiguration. in Einer Active/Passive Konfiguration erreiche ich damit schon 83% nutzbare Kapazität. Data-to-Overhead-Ratio von 18:6

Aber da geht noch mehr…

Die ersten SSDs wurden erschwinglich aber dennoch teuer im Vergleich zu normalen HDDs. Jetzt zu erklären, man bräuchte in einer 2 Node/Controller Konfiguration mit 24 SSDs schon mal sechs Disks für Parität und Spare hätte wohl den Absatz von SSD Systemen nicht gerade beflügelt. Zumal die SSDs auch heute noch kein Schnäppchen sind.

Daher kam mit DataONTAP 9 das ADP v2 für SSDs

Es wurden hier also anstelle von zwei Partitionen, drei Partitionen auf eine Disk gelegt. Dadurch erhalte ich eine Data-to-Overhead-Ratio von 21:3. 

Ergebnis: Mehr Netto vom Brutto. Das will doch jeder von uns 😉

Das ADP funktioniert auf folgenden FAS/AFF Systemen mit folgenden Konfigurationen:
Voraussetzung ONTAP 9.0

  • FAS 25xx mit HDDs, FlashPool und für SSDs
  • FAS 26xx mit HDDs, FlashPool und für SSDs
  • AFF A200
  • AFF A300
  • AFF A700
  • FAS 32xx FlashPool und SSDs
  • FAS 62xx FlashPool und SSDs
  • AFF/FAS 80xx FlashPool und SSDs
  • FAS 90xx Flashpool und SSDs
  • FAS 82xx Flashpool und SSDs

Bitte beachtet, dass bestehende Systeme nicht „mal eben“ im laufenden Betrieb auf ADP umgebaut werden können. Selbst wenn ihr auf Data ONTAP 9 updated, müsst ihr das System neu initialisieren und alle Daten vorher auf ein anderes System gesichert haben!

Ich hoffe, dass ihr einen guten Einblick in das ADP v1 und ADP v2 bekommen habt. Bei Fragen nutzt einfach die Kommentarfunktion.

Gruß

DerSchmitz

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